Die Wintermonate 2015 hatte Daniel Krismer dazu genutzt, um in der einstigen Werkstatt seines Opas einen Puch-Roller zu restaurieren. Ein alter Keller, dem das Mauergewölbe eine spezielle Atmosphäre gibt, in dem Arbeitstische stehen und mit einfachen Maschinen ausgestattet ist. »Schon als Kind war ich gerne in diesen Räumen«, erzählt Daniel Krismer. Nachdem das Projekt »Roller« abgeschlossen war, suchte sich der junge Vater im darauffolgenden Winter eine neue - familienfreundliche - Beschäftigung. Der Kufsteiner begann, sein Interesse am handwerklichen Arbeiten beim Bau von Skateboards auszuleben.
»Ich skate seit meiner Jugend. Früher bin ich im Skatepark gesprungen, heute »cruise« ich - zum Beispiel mit dem Longboard«, beschreibt er seinen Bezug zur Skaterszene. Zum Beispiel, wenn er als Fahrlehrer für den Moped- oder Motorradführerschein seinen Schülern am Übungsplatz mit einem Skateboard vorfährt, um ihnen die Fahrübungen zu zeigen.
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Trial and Error
Der erste Versuch dauerte vier Wochen und benötigte zwei Anläufe. Das Ergebnis war ein Skateboard, auf dem Daniel Krismer heute noch unterwegs ist. »Ich möchte testen, was meine Straßenbretter aushalten, beispielsweise starke Belastung und Regen«, ist der Hobby-Ingenieur selbst sein kritischster Tester. Beim Material entschied er sich für die heimischen Ahorn- und Eschehölzer, die er in Österreich bezieht. »Qualität ist speziell im Sportbereich ganz enorm wichtig - da geht es um Sicherheit«, ist er sich der Verantwortung als »Sportgerätbauer« bewusst. Wo es anfangs nur um die Technik des Bauens und das richtige Material ging, steht heute die Gestaltung im Mittelpunkt. Farben, Holzbrennen, Folien, Stoffe, Stickbilder - KriD, Daniel Krismers Künstlername, hat unterschiedlichste Techniken probiert, verworfen oder verfeinert. Personalisierte Skateboards mit Einhörnern, Prinzessinnen, Totenköpfen und Firmenlogos haben seine Werkstatt schon verlassen. Sogar zweckentfremdet, beispielsweise als Dekoration zum Aufhängen oder als Möbelstück, werden seine Bretter verwendet.
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Künstlerischer Anspruch
Auch wenn Daniel Krismer von sich selbst behauptet, dass er nicht kreativ sei, strafen ihn seine Ideen auch in der Formgebung und Anwendung der Bretter Lügen: In der Werkstatt des Bastlers steht ein Powdersurfboard, mit dem man im Winter auf verschneiten Hängen surfen kann; Longboards in unterschiedlichen Formaten und Längen und Bretter, die weit weg von der üblichen Form sind. Außerdem ist er Perfektionist. Um seine sozialen Medienkanäle zu befüllen, hat er ein kleines Set zum Fotografieren seiner Skateboards im Keller aufgebaut.
Qualität ist speziell im Sportbereich ganz enorm wichtig - da geht es um Sicherheit. Und dieser Verantwortung sollte man sich als Sportgerätbauer bewusst sein. Daniel Krismer
Skateboard Manufaktur - Individuelle Skateboards, selbst gebaut
Daniel Krismer hat viele Interessen. Einige haben mit Rädern - oder Rollen - zu tun. Nachdem er einen Puch-Roller restauriert hatte, wollte er etwas Neues probieren. Skateboards bauen. Dieses Wissen, das er jetzt über zwei Jahre verfeinert hat, gibt er nun in Workshops weiter.
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Anleitung zum Selbermachen
Dank des unermüdlichen Probierens und Verbesserns, sowie dem Austausch mit einer Skateboardmanufaktur in Canada, weiß Daniel Krismer nach zwei Jahren und 60 fertigen Skateboards, was geht und was nicht. Dieses Wissen gibt er seit Kurzem auch in Workshops weiter. Geübt im Unterrichten und der Wissensweitergabe als Fahrschullehrer, hat sich Daniel Krismer nach ersten kleineren Workshops selbst das »Go« gegeben, Skateboard-Workshops regional an Schulen, in Jugendzentren und für Ferienprogramme anzubieten. In kleinen Gruppen mit maximal acht Personen und entsprechend ausgestatteten Werkplätzen.
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Regionale Künstler für den guten Zweck
Kürzlich bat der Skateboardbauer ein paar Künstler aus seinem Umfeld, jeweils ein Skateboard zum Thema Heimat zu gestalten. Diese werden im Februar 2018 in den Kufstein Galerien zwei Wochen lang ausgestellt und anschließend zu Gunsten der Kinderkrebshilfe Tirol verkauft.
Wer Lust auf einen Workshop hat, seine Kreativität auf einem persönlichen Brett ausleben will oder ein spezielles Geschenk sucht, kann sich bei KriD melden:
Bretter, die den Spaß bedeuten - Individuelle Skateboards, selbst gebaut
Daniel Krismer hat viele Interessen. Einige haben mit Rädern - oder Rollen - zu tun. Nachdem er einen Puch-Roller restauriert hatte, wollte er etwas Neues probieren. Skateboards bauen. Dieses Wissen, das er jetzt über zwei Jahre verfeinert hat, gibt er nun in Workshops weiter.
Künstlerische Denkmalpflege - Vorsicht Hand anlegen
Der Kufsteiner Bernd Richter umgibt sich gerne mit alten Dingen. Keramikfiguren, Stuckmarmoraltäre, Kapellen und Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert und früher sind seine Spezialität. Wo der Zahn der Zeit nagt, legt er mit viel Liebe und Geduld Hand an, um zu reparieren, aufzufrischen oder wiederherzustellen.
Die Lederhose - Eine traditionelle Kufsteiner Festtagshose
Die Geschichte der Säcklerei Gruber-Leitner geht weit zurück. Bis ins Jahr 1832. Auch die Leidenschaft für Lederbekleidung hat in der Familie Gruber-Leitner Tradition. Was einst als Handschuhmacherei begann, ist seit 1897 eine Säcklerei. Eine der Letzten Tirols.
Formgebend - 200 Jahre Schmiedekunst aus Erl
Der gleichmäßige Rhythmus des Hammers. Die magische Anziehungskraft des Feuers und das hypnotisierende Flammenspiel. Schnell ist geklärt, warum Hans Neuschmid die Schmiede der Familie in Erl übernommen hat. In achter Generation.
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Gestickt und zugenäht - Verzierung mit Tradition
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