Ein bisschen gespenstisch ist es, wenn im Nebel plötzlich ein wildes Scheppern ertönt. In den Ohren der Hatzenstädter Käser klingt so Arbeit. Schon stehen sie bereit, um die klirrenden Milchkannen abzuladen, die mit der Seilbahn direkt von den Almen am Niederndorferberg in die Biosennerei schweben.
Heutzutage eine Rarität in ganz Mitteleuropa. Doch das garantiert die Käserei, dass sie die Milch aller Zulieferer innerhalb von zwölf Stunden verarbeiten kann. Und die Kühe trotzdem den Sommer auf der kühleren Alm bei Almkräutern genießen können.
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Traditionelle Verarbeitung
Die Käseherstellung hat in Tirol eine lange Tradition. Auf vielen Bergbauernhöfen wurde schon im Mittelalter Käse produziert. Die erste urkundliche Erwähnung der Käseherstellung am Niederndorferberg geht auf das Jahr 1224 zurück. Um das Milchfett für Butter zu gewinnen, wurden häufig Magerkäse wie der »Graukas« hergestellt. Mitte des 19. Jahrhunderts kam allerdings von der Schweiz über Vorarlberg die Tradition der »Fettkäserei« in die Tiroler Alpen. Doch zur Herstellung von Hartkäse braucht es mindestens 800 Liter Milch. Als sich die Wirtschaftssituation in den Zwischenkriegsjahren zunehmend verschlechterte, trieb der Hatzenstetter Bauer die Zusammenarbeit der umliegenden Höfe voran. Als größter Grundbesitzer und Käselieferant für die Münchner und Freisinger seit 1480 gab er der Biosennerei Hatzenstädt ihren Namen. Vorausschauend, für das Jahr 1937, entschieden sie, auf Silo-, Kraft- und Rübenfutter zu verzichten. »Nur wenn wir uns auch beim Futter auf das heimische Angebot beschränken, arbeiten wir regional. Es wäre unehrlich, unsere Kühe mit anderem außer bei uns gewachsenem Futter zu versorgen«, erklärt der Sennereiobmann Heinz Gstir. Sommerliche Alm- und regelmäßige Weidegänge hingegen wurden verpflichtend eingeführt. So fressen, riechen und schmecken auch die Milchkühe ihre Heimat. 38 Biobauern haben sich dem strengen Reglement verpflichtet. Zum Wohle der Tiere und zur Sicherung der hohen, selbst auferlegten Qualitätsstandards.
Nur wenn wir uns auch beim Futter auf das heimische Angebot beschränken, arbeiten wir regional. Heinz Gstir
Zum Anbeißen - Biologisch und regional produzierter Käse
Dort, wo die Sonne in der Unteren Schranne die morgendlichen Nebelschwaden zuerst wegküsst, liegt der Niederndorferberg. Im Umkreis von einer Stunde Fußweg stehen die Höfe, die ihre Milch an die Biosennerei Hatzenstädt liefern dürfen. Dürfen, weil die Aufnahmeregeln in die Genossenschaft streng sind. Denn Hatzenstädt hat sich der Regionalität verschrieben. Von der Fütterung bis zum Verkauf.
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Wurzeln im sozialen Umfeld
Ein direkter Nachfahre vom Hatzenstädter Hof ist noch heute unter den Käsern, die im Wechsel jeden Tag die frische biologische Milch verarbeiten. Sie pflegen die Hatzenstädter Tradition der Käseherstellung, bei der nur reines Quellwasser, Naturkälberlab und Salz zur Milch hinzugefügt werden. So entstehen jährlich acht Tonnen Topfen und Joghurt, 20 Tonnen Butter und 150 Tonnen Käse. Bäuerliche Produkte, die mehrfach mit Goldmedaillen ausgezeichnet wurden. Alle vier Käser sind im Nebenerwerb ebenfalls biologische Bauern, die auch den Umgang mit der Natur schätzen. Neben Astrid, Katrin und Maria. »Auch unsere Verkäuferinnen im Sennereiladen kommen aus den eigenen Reihen. Denn Heimat bedeutet für uns auch die Wurzeln des sozialen Umfeldes zu achten«, beschreibt Heinz Gstir. So regional wie die Erzeugung und Verarbeitung des Käses, so weit gestreut ist die Kundschaft des Sennereiladens. Ganze Einkaufsgemeinschaften haben sich von Wörgl bis Traustein und München gebildet, um wöchentlich Familie und Nachbarn mit Käse und bäuerlichen Spezialitäten von Hatzenstädt zu versorgen.
Die Biosennerei Hatzenstädt wurde 2017 feierlich in die Reihe der internationalen Käsegilde aufgenommen. Guilde Internationale des Fromagers – Confrérie de Saint-Uguzon“ vereint ihre Leidenschaft für das Naturprodukt Käse. Und so ist es ihnen ein großes Anliegen, die Tradition der handwerklichen Käseherstellung zu bewahren und zu fördern.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 9-12 Uhr und 14-18 Uhr Samstag: 9-12 Uhr und 14-17 Uhr Sonn- und Feiertage: 9-11 Uhr
Wer das Scheppern und Klirren der Milchkannen hören oder ein Kehrpaket packen will, ist herzlich willkommen:
Bereits vor einem halben Jahrhundert hat sich Hans Degeser einem Thema gestellt, das momentan heiß diskutiert wird: dem Milchpreis. Auf 1.400 Metern Seehöhe sah er die Entwicklungschance seiner Almkäserei darin, auf Qualität zu setzen. Und die hat bekanntlich ihren Preis. Doch auch ihren Erfolg. Langfristig.
Ein Puzzlestein fehlte der familiengeführten Käserei Plangger, um ihren Käse komplett ursprünglich herzustellen: der natürliche Reiferaum. Zehn Jahre haben sie gesucht, bis sie endlich ein imposantes Zuhause für ihren Käse gefunden haben: eine Kathedrale aus Stein.
»Heimat ist für mich etwas ganz Persönliches. Meine Familie und der elterliche Hof. Dort bin ich mit Tieren, Natur, Bergen und Bächen aufgewachsen. Dort habe ich den Kreislauf der Natur kennen- und schätzen gelernt.« Anton Juffinger liebt, was er tut. Und er tut, was er liebt. Einst der erste Bio-Metzgermeister Tirols führt er heute Westösterreichs größte Bio-Metzgerei.
Dort, wo die Sonne in der Unteren Schranne die morgendlichen Nebelschwaden zuerst wegküsst, liegt der Niederndorferberg. Im Umkreis von einer Stunde Fußweg stehen die Höfe, die ihre Milch an die Biosennerei Hatzenstädt liefern dürfen. Dürfen, weil die Aufnahmeregeln in die Genossenschaft streng sind. Denn Hatzenstädt hat sich der Regionalität verschrieben. Von der Fütterung bis zum Verkauf.
Mit dem großen bäuerlichen Brennrecht macht Peter Bichlers Familie seit min-destens vier Generationen Obst zu flüssigem Genuss. Für den Eigenverbrauch. Peter Bichler hat diese Leidenschaft gemeinsam mit dem Wissen übers Destillieren von seiner Großmutter geerbt. Doch eine Reise nach Schottland brachte den Brenner dann auf eine neue Idee.
Für die meisten ist es schon im Tal etwas Besonderes, wenn es Kiachl gibt. Goldbraun in Butterschmalz herausgebacken, pikant oder süß. Umso außergewöhnlicher, wenn es diese Tiroler Spezialität am Berg gibt. Das lockt Wanderer an, die extra deshalb die Brentenjochalm besuchen oder sich nach einer morgendlichen Tour eine Belohnung gönnen.
Michael Strillinger weiß, womit Jamie Oliver und andere Spitzenköche derzeit ihre Speisen verfeinern. Denn auch die Nachfrage nach seinen Kräutern ändert sich entsprechend den Trends in den Küchen Österreichs.
So nah wie möglich, so weit weg wie nötig, das hat bei uns Tradition in der Region! So viel Bioprodukte wie möglich, soviel konventionelle Produkte wie nötig! Und damit ist die Beschreibung der Genusskiste mit wenigen Worten auch schon komplett.
Wer zur Aschinger Alm wandert, dem steigt am Weg dorthin der würzige Duft der Almkräuter in die Nase, die später den Geschmack des Aschinger Käses so unverwechselbar färben. Zum Glück hat Almkäser Gerhard Ritzer im Kindesalter die Gewölbe im elterlichen Bauernhaus entdeckt, in denen fast 300 Jahre lang Käse reifen durfte. Vor 14 Jahren besann er sich auf die Familientradition des Käsens.
Beim Alpengasthof Moosbauer gehörten Kühe ebenso zum Alltag wie der Weit-blick auf die Zillertaler, Unterinntaler und bayerischen Berge. Doch wie aufzie-hender Nebel den Ausblick trüben kann, beeinflussten sich ändernde Rahmenbe-dingungen die Lebensumstände. So wurde aus einer Milchbäuerin eine Käserin.
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Wenn die Zeit reif ist für eine Idee, ist sie durch nichts aufzuhalten - sagt man. Die Idee, Produzenten, Verarbeiter und Konsumenten von regionalen Lebensmitteln in einem Kreislauf zusammenzuschließen, hat aus der Unteren Schranne eine Genussregion gemacht, die stolz ist auf alles, was in der Region wächst und entsteht.
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