Durch einen traurigen Zufall kam Albert Schmider zum Schnapsbrennen. Der Vater des damaligen Restrukturierungsmanagers war ganz plötzlich gestorben. Doch seine Birnenmaische war geblieben.
Und weil der gebürtige Ebbser schon als Kind Kronprinz- Rudolf-Äpfel, Mostbirnen und Zwetschken im Garten aufsammeln und anschließend waschen und zerkleinern musste, wusste er, wie viel Arbeit, Zeit und Liebe darin steckte. »Heimat«, würde er es heute nennen. Die konnte er unmöglich wegkippen. Also hat Albert Schmider die übrig gebliebene Birnenmaische im alten Brennkessel seines Vaters gebrannt. Als das Ergebnis nach Birne geduftet und geschmeckt hat, war seine Liebe zum Edelbrand geboren.
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Wenn Skepsis der Achtsamkeit weicht
Schnell hat er sich weitergebildet, die zweite Maische bereits in einem Wasserdampf-Kessel gebrannt. Mittlerweile steht ein persönlich konstruierter Brennkessel in der »Brennerei zum Messerschmied«. So heißt das alte Bauernhaus von 1536 im Dorfzentrum von Ebbs. Seit mindestens fünf Generationen ist es im Besitz der Familie Schmider. Albert Schmider hat es liebevoll restauriert und eine Schaubrennerei darin integriert. Dort begleitet er seine Gäste durch Verkostungen. »Ich verstehe die Skepsis, die viele Leute Schnaps gegenüber haben. Doch Alkohol ist nur die Plattform für das Aroma«, erklärt der Brenner. Deshalb beginnt er stets bei der Tradition und Geschichte des Gebrannten. Er nimmt seine Besucher mit auf die Reise des Edelbrandes, die in den Hochkulturen von Mesopotamien und Ägypten ihren Anfang genommen hat. »Ganz zum Schluss schätzen sie dann den Genuss umso mehr, wenn ihnen das klare Obstaroma die Kehle runter rinnt«, erzählt er schmunzelnd.
In gewisser Weise sind wir Schnapsbrenner die Erhalter unserer wunderschönen Kulturlandschaft. Albert Schmider
Ein Wundertropfen - Die Heimat in Flaschen gefüllt
Die liebliche Süße der Birne und den markanten Charakter des Apfels - das vereinigt Albert Schmider in seinem Edelbrand. Manche nennen es »Obstler«. Doch dieser Name transportiert viel zu wenig von der Aufmerksamkeit, mit der sich der ehemalige Manager dem Destillieren von Obstaromen widmet.
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Regionalität aus Überzeugung
Wie aus dem Obst von alten Bäumen, die vergessen in Obstangern wachsen, edle Destillate werden, kann man bei Albert Schmider auch lernen. Holländer, Schweizer, Österreicher, Italiener und Deutsche haben hier schon beisammengesessen und ihre Liebe zum Schnaps entdeckt. Sind eingetaucht in Albert Schmiders philosophische Liebe. Der im Schnapsbrennen fast eine Verpflichtung den Naturschätzen gegenübersieht: »Für mich steckt in so einem Flascherl Edelbrand die Vielfalt, Liebe und Einzigartigkeit einer Region«, fasst er zusammen. Es ist eine Aufgabe, die er ernst nimmt. Denn der Ebbser war viele Jahre seines Berufslebens in der ganzen Welt unterwegs. Doch seine Wurzeln spürte er erst, als er seine Heimat zu schmecken begann. Seither bilden Ebbs und die heimischen Produkte seinen Lebensmittelpunkt.
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Die Birne fällt nicht weit vom Stamm
»Wir haben so klares Gebirgswasser und ein abwechslungsreiches Klima. Das bringt wunderbare Früchte hervor. Kaiserin Maria Theresia hat uns einst erlaubt, diese Schätze in Flaschen zu füllen«, freut er sich. »Und in gewisser Weise sind wir Schnapsbrenner die Erhalter unserer wunderschönen Kulturlandschaft«, ergänzt er. Während er spricht, erntet Albert Schmider Mostbirnen von einem Baum in seinem Garten. Einem Birnenbaum, den sein Urgroßvater einst gepflanzt hat und dessen Aroma der Urenkel bewahren will.
Vorbeischauen, schnuppern und schmecken lohnt sich in jedem Fall:
Weit muss Edelbrandsommeliere Juliane Bliem nicht gehen, um die Früchte ihres Erfolges zu ernten. Rund um den landwirtschaftlichen Hof strecken sich Ringlotten, Birnen-, Kirsch-, Zwetschken- und Apfelbäume himmelwärts. Um dann zur Erntezeit mit ihren betörenden Aromen zu prahlen.
Von Kindesalter an von Tieren und Natur begeistert, schufen sich Sandra und Dieter Christen mit der Tiroler Bienenalm ein kleines Idyll in Thiersee. Für sich selbst, ihre Kinder, ihrer Tiere. Und mittlerweile auch für Stammgäste und Touristen. Um von Wald, Wild und Bienen zu lernen. Doch auch, um ihre Naturprodukte zu nutzen und zu veredeln.
Für die meisten ist es schon im Tal etwas Besonderes, wenn es Kiachl gibt. Goldbraun in Butterschmalz herausgebacken, pikant oder süß. Umso außergewöhnlicher, wenn es diese Tiroler Spezialität am Berg gibt. Das lockt Wanderer an, die extra deshalb die Brentenjochalm besuchen oder sich nach einer morgendlichen Tour eine Belohnung gönnen.
Bereits vor einem halben Jahrhundert hat sich Hans Degeser einem Thema gestellt, das momentan heiß diskutiert wird: dem Milchpreis. Auf 1.400 Metern Seehöhe sah er die Entwicklungschance seiner Almkäserei darin, auf Qualität zu setzen. Und die hat bekanntlich ihren Preis. Doch auch ihren Erfolg. Langfristig.
So nah wie möglich, so weit weg wie nötig, das hat bei uns Tradition in der Region! So viel Bioprodukte wie möglich, soviel konventionelle Produkte wie nötig! Und damit ist die Beschreibung der Genusskiste mit wenigen Worten auch schon komplett.
Dort, wo die Sonne in der Unteren Schranne die morgendlichen Nebelschwaden zuerst wegküsst, liegt der Niederndorferberg. Im Umkreis von einer Stunde Fußweg stehen die Höfe, die ihre Milch an die Biosennerei Hatzenstädt liefern dürfen. Dürfen, weil die Aufnahmeregeln in die Genossenschaft streng sind. Denn Hatzenstädt hat sich der Regionalität verschrieben. Von der Fütterung bis zum Verkauf.
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Kaum werden die Temperaturen im Frühjahr freundlicher und die Spaziergänger blinzeln wieder zwischen Mützen und Schals hervor, sieht man am Stadtrand von Kufstein schon die ersten Salate sprießen. Das sichere Zeichen dafür, dass bei Gartenbau Strillinger bald wieder die Fenster vom Gemüsestand aufgehen.
Ein Puzzlestein fehlte der familiengeführten Käserei Plangger, um ihren Käse komplett ursprünglich herzustellen: der natürliche Reiferaum. Zehn Jahre haben sie gesucht, bis sie endlich ein imposantes Zuhause für ihren Käse gefunden haben: eine Kathedrale aus Stein.
Mit dem großen bäuerlichen Brennrecht macht Peter Bichlers Familie seit min-destens vier Generationen Obst zu flüssigem Genuss. Für den Eigenverbrauch. Peter Bichler hat diese Leidenschaft gemeinsam mit dem Wissen übers Destillieren von seiner Großmutter geerbt. Doch eine Reise nach Schottland brachte den Brenner dann auf eine neue Idee.
»Heimat ist für mich etwas ganz Persönliches. Meine Familie und der elterliche Hof. Dort bin ich mit Tieren, Natur, Bergen und Bächen aufgewachsen. Dort habe ich den Kreislauf der Natur kennen- und schätzen gelernt.« Anton Juffinger liebt, was er tut. Und er tut, was er liebt. Einst der erste Bio-Metzgermeister Tirols führt er heute Westösterreichs größte Bio-Metzgerei.
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Michael Strillinger weiß, womit Jamie Oliver und andere Spitzenköche derzeit ihre Speisen verfeinern. Denn auch die Nachfrage nach seinen Kräutern ändert sich entsprechend den Trends in den Küchen Österreichs.
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Beim Alpengasthof Moosbauer gehörten Kühe ebenso zum Alltag wie der Weit-blick auf die Zillertaler, Unterinntaler und bayerischen Berge. Doch wie aufzie-hender Nebel den Ausblick trüben kann, beeinflussten sich ändernde Rahmenbe-dingungen die Lebensumstände. So wurde aus einer Milchbäuerin eine Käserin.
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Grenzen sind da, um überschritten zu werden. Darin sind sich Maximilian Karner, Christoph Bichler und Marko Nikolic einig. Die drei freakigen Bierbrauer aus Schwoich mischen seit 2014 die österreichische Craft-Beer-Szene auf. Mit außergewöhnlichen Bierkreationen, die sich klassische Brauereien nicht zutrauen. Getreu ihrem Motto: Das Leben ist zu kurz, um immer dasselbe Bier zu trinken.
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