Im frühherbstlichen Morgentau spaziert Juliane Bliem mit einem Korb zu ihrem Obstanger. Um zu prüfen, ob die Königsäpfel schon reif sind. »Eine von drei alten Tiroler Sorten, die in meiner Streuobstwiese wächst«, erzählt sie stolz. Jakobs-, Most- und Petersbirne. Falchs Gulderling, Brünnerlinge und Salvenkirschen. Juliane ist bemüht, eine große Sortenvielfalt zu bewahren.
Jedes Frühjahr setzt sie Bäume. Dabei achtet sie darauf, auch immer wieder neue Obstsorten anzupflanzen. Vogelbeeren wachsen erst seit Kurzem auf ihrem Hof, die mischt sie mit Beeren aus der Kelchsau, ihrem Geburtsort. Ebenso wie Hagebutten. Himbeeren und das Quellwasser für die Edelbrände kommen immer noch von dort. Sie selbst lebt seit vielen Jahren in Langkampfen. Der Liebe wegen.
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Erste Edelbrandsommelière Westösterreichs
Zu tun hatten Juliane Bliem und ihr Mann Andreas immer genug am landwirtschaftlichen Betrieb: Milcherzeugung, Feld-, Wald- und Ackerbau genügen, um die Tage der zweifachen Mutter zu füllen. Doch Juliane Bliem hatte Hotel- und Gastgewerbeassistentin gelernt und früh einen professionellen Zugang zur richtigen Verkostung von Spirituosen gehabt. 2010 hat sie dann die Brennerei ihrer Schwiegereltern übernommen. Wissbegierig hat sie eine Ausbildung zur Edelbrandsommeliere gemacht. Als erste Frau Westösterreichs. Obwohl es im Grunde keine Arbeit für Frauen ist. Es braucht gehörig viel Muskelkraft, um die Fässer zu bewegen. Aber das hat »Juli«, wie ihre Edelbrandkollegen sie liebevoll nennen, nicht abgehalten. Mittlerweile experimentiert sie neben Edelbrand auch mit Likören. Mit Himbeeren und Hagebutten aus der Kelchsau. Geschmackvolle Cocktails mixt sie mit ihren Bränden obendrein.
Wenn das Ergebnis den Leuten schmeckt, bin ich glücklich. Juliane Bliem
Fruchtige Oase - Das duftende Paradies im Garten
Weit muss Edelbrandsommeliere Juliane Bliem nicht gehen, um die Früchte ihres Erfolges zu ernten. Rund um den landwirtschaftlichen Hof strecken sich Ringlotten, Birnen-, Kirsch-, Zwetschken- und Apfelbäume himmelwärts. Um dann zur Erntezeit mit ihren betörenden Aromen zu prahlen.
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Unter den Besten mitmischen
»Es ist ein Hobby, das mich jeden Tag freut. Aus einer Frucht das ganze Aroma zu holen, ist mein Ansporn«, schwärmt sie. Dazwischen liegt harte Arbeit: Die Pflege der Obstbäume, die Ernte, das Zerkleinern der Früchte, das Gären mit Hefe und Quellwasser. »Die Zeit der Gärung ist am spannendsten«, erzählt Juliane Bliem. Wie eine Katze schleicht sie um das Gebinde, das sie vor Kurzem gefüllt hat. Vier lange Wochen muss sie vertrauen, das Obst im richtigen Reifegrad geerntet zu haben. Wann die Maische dann bereit fürs Brennen ist, hört sie. Wenn sie nämlich kein Blubbern mehr hört. Dann bilden sich keine Gase mehr und die Basis zum Brennen ist fertig. Vorsichtshalber misst sie noch einmal den pH Wert der Maische. »Wenn das Ergebnis den Leuten schmeckt, bin ich glücklich«, lacht sie. Dass es ihnen schmeckt, sieht man an ihren Erfolgen. Laufend werden ihre Edelbrände prämiert. Auch unter ihren Kollegen wird sie respektiert. Juliane Bliem mischt immer wieder beim Signum mit. Einem Edelbrand, der die 17 besten Tiroler Apfelbrandsorten jedes Jahrgangs enthält. Mit einer Blindverkostung ermitteln alle Edelbrandsommeliers Tirols die besten Sorten. Sie lagern dann ein Jahr im Eichenfass, bevor sie in den Verkauf kommen.
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Flüssiger Landschaftsschutz
Einen gewissen Anteil an Früchten muss Juliane Bliem zukaufen. Doch dabei achtet sie auf Regionalität. Sie kauft nur bei Obstbauern der Umgebung. Denn sie sieht sich nicht nur als Brennerin, sondern auch als Bewahrerin der Landschaft. »Würden wir die Streuobstwiesen nicht nutzen, wären viele davon wahrscheinlich schon verschwunden. Dabei gibt es nichts Schöneres, als einen blühenden Obstanger anzuschauen«, sagt sie, »und dann die Frucht aus dem fertigen Brand heraus zu riechen.« Ungefähr vier Tonnen Obst verarbeitet sie so jährlich. Dreizehn Sorten, darunter neun regionale.
Interessierte können bei Juliane Bliem gerne verkosten:
Frisch gefällte Bäume, Weihnachten, Waldspaziergang. Der Geruch des Tannenblütengeists weckt unterschiedlichste Bilder. Kein Wunder. Sobald Manfred Höck die Flasche öffnet, strömt wie Aladdin der intensive Geruch nach Tannen aus der Flasche. Eine Spezialität, die der Brenner seiner Achtsamkeit gegenüber der Natur verdankt.
So nah wie möglich, so weit weg wie nötig, das hat bei uns Tradition in der Region! So viel Bioprodukte wie möglich, soviel konventionelle Produkte wie nötig! Und damit ist die Beschreibung der Genusskiste mit wenigen Worten auch schon komplett.
Von Kindesalter an von Tieren und Natur begeistert, schufen sich Sandra und Dieter Christen mit der Tiroler Bienenalm ein kleines Idyll in Thiersee. Für sich selbst, ihre Kinder, ihrer Tiere. Und mittlerweile auch für Stammgäste und Touristen. Um von Wald, Wild und Bienen zu lernen. Doch auch, um ihre Naturprodukte zu nutzen und zu veredeln.
Die liebliche Süße der Birne und den markanten Charakter des Apfels - das vereinigt Albert Schmider in seinem Edelbrand. Manche nennen es »Obstler«. Doch dieser Name transportiert viel zu wenig von der Aufmerksamkeit, mit der sich der ehemalige Manager dem Destillieren von Obstaromen widmet.
Weit muss Edelbrandsommeliere Juliane Bliem nicht gehen, um die Früchte ihres Erfolges zu ernten. Rund um den landwirtschaftlichen Hof strecken sich Ringlotten, Birnen-, Kirsch-, Zwetschken- und Apfelbäume himmelwärts. Um dann zur Erntezeit mit ihren betörenden Aromen zu prahlen.
Kaum werden die Temperaturen im Frühjahr freundlicher und die Spaziergänger blinzeln wieder zwischen Mützen und Schals hervor, sieht man am Stadtrand von Kufstein schon die ersten Salate sprießen. Das sichere Zeichen dafür, dass bei Gartenbau Strillinger bald wieder die Fenster vom Gemüsestand aufgehen.
Dort, wo die Sonne in der Unteren Schranne die morgendlichen Nebelschwaden zuerst wegküsst, liegt der Niederndorferberg. Im Umkreis von einer Stunde Fußweg stehen die Höfe, die ihre Milch an die Biosennerei Hatzenstädt liefern dürfen. Dürfen, weil die Aufnahmeregeln in die Genossenschaft streng sind. Denn Hatzenstädt hat sich der Regionalität verschrieben. Von der Fütterung bis zum Verkauf.
Für die meisten ist es schon im Tal etwas Besonderes, wenn es Kiachl gibt. Goldbraun in Butterschmalz herausgebacken, pikant oder süß. Umso außergewöhnlicher, wenn es diese Tiroler Spezialität am Berg gibt. Das lockt Wanderer an, die extra deshalb die Brentenjochalm besuchen oder sich nach einer morgendlichen Tour eine Belohnung gönnen.
Die Obstlieferungen vom familiären Obstanger in der Steiermark für Spitäler, Kasernen, Klöster und ein paar private Kunden führten Hans Stix vor 50 Jahren nach Thiersee. Doch die Süße einer besonderen Frucht ließ ihn bleiben: seine künftige Frau Kathi. Der Beginn einer erfolgreichen tirolerisch-steirischen Edelbrandverbindung.
Ein Puzzlestein fehlte der familiengeführten Käserei Plangger, um ihren Käse komplett ursprünglich herzustellen: der natürliche Reiferaum. Zehn Jahre haben sie gesucht, bis sie endlich ein imposantes Zuhause für ihren Käse gefunden haben: eine Kathedrale aus Stein.
Beim Alpengasthof Moosbauer gehörten Kühe ebenso zum Alltag wie der Weit-blick auf die Zillertaler, Unterinntaler und bayerischen Berge. Doch wie aufzie-hender Nebel den Ausblick trüben kann, beeinflussten sich ändernde Rahmenbe-dingungen die Lebensumstände. So wurde aus einer Milchbäuerin eine Käserin.
»Heimat ist für mich etwas ganz Persönliches. Meine Familie und der elterliche Hof. Dort bin ich mit Tieren, Natur, Bergen und Bächen aufgewachsen. Dort habe ich den Kreislauf der Natur kennen- und schätzen gelernt.« Anton Juffinger liebt, was er tut. Und er tut, was er liebt. Einst der erste Bio-Metzgermeister Tirols führt er heute Westösterreichs größte Bio-Metzgerei.
Bereits vor einem halben Jahrhundert hat sich Hans Degeser einem Thema gestellt, das momentan heiß diskutiert wird: dem Milchpreis. Auf 1.400 Metern Seehöhe sah er die Entwicklungschance seiner Almkäserei darin, auf Qualität zu setzen. Und die hat bekanntlich ihren Preis. Doch auch ihren Erfolg. Langfristig.
Michael Strillinger weiß, womit Jamie Oliver und andere Spitzenköche derzeit ihre Speisen verfeinern. Denn auch die Nachfrage nach seinen Kräutern ändert sich entsprechend den Trends in den Küchen Österreichs.
Wenn die Zeit reif ist für eine Idee, ist sie durch nichts aufzuhalten - sagt man. Die Idee, Produzenten, Verarbeiter und Konsumenten von regionalen Lebensmitteln in einem Kreislauf zusammenzuschließen, hat aus der Unteren Schranne eine Genussregion gemacht, die stolz ist auf alles, was in der Region wächst und entsteht.
Wer zur Aschinger Alm wandert, dem steigt am Weg dorthin der würzige Duft der Almkräuter in die Nase, die später den Geschmack des Aschinger Käses so unverwechselbar färben. Zum Glück hat Almkäser Gerhard Ritzer im Kindesalter die Gewölbe im elterlichen Bauernhaus entdeckt, in denen fast 300 Jahre lang Käse reifen durfte. Vor 14 Jahren besann er sich auf die Familientradition des Käsens.
Mit dem großen bäuerlichen Brennrecht macht Peter Bichlers Familie seit min-destens vier Generationen Obst zu flüssigem Genuss. Für den Eigenverbrauch. Peter Bichler hat diese Leidenschaft gemeinsam mit dem Wissen übers Destillieren von seiner Großmutter geerbt. Doch eine Reise nach Schottland brachte den Brenner dann auf eine neue Idee.
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