Am Erlerberg, kurz vor dem Übergang nach Sachrang, liegt der Moosbauerhof. Er wird seit dem 19. Jahrhundert traditionell mit Milchkühen bewirtschaftet und zwar seit drei Generationen von Monika Gramshammers Familie. Doch im Jahr 2012 haben sie und ihr Mann Hermann einen Schnitt gemacht: Sechs der ursprünglich zehn Kühe wichen, um für fünf gamsfärbige Gebirgsziegen Platz zu schaffen. Heute ist der Bestand an selbst gezüchteten Ziegen auf 30 Weibchen und vier Böcke angewachsen. Was früher als »Kuh des armen Mannes« galt, ist heute die finanzielle Lösung für viele Betriebe. Ebenso für Kuhmilchallergiker, die Ziegenmilch aufgrund der Struktur der Milchproteine oftmals leichter verdauen. Und selbst die steilen Weideflächen des Moosbauerhofes profitieren von der gewichtsmäßig geringeren Trittbelastung der Ziegen.
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Der Ruf des Geißenpeters
Monika Gramshammers Eltern Midi und Wast waren anfangs wenig begeistert von der Ziegenhaltung; die Kuhhaltung war Tradition. Doch nach kurzer Zeit haben sie den Strategiewechsel aufgrund der sinkenden Kuhmilchpreise verstanden und helfen kräftig mit. »Mittlerweile sind sie sogar glücklich über die Entscheidung, weil unsere Milchprodukte von hoher Qualität sind und wir uns einen guten Ruf erarbeitet haben«, freut sich Monika Gramshammer. »Das ist wichtig, denn ohne familiäre Unterstützung könnten wir das nicht schaffen.« Neben den Ziegen stehen noch Gästezimmer, der Gasthof und die Käserei am täglichen Arbeitsplan.
Viele Kunden genießen den Besuch bei uns als Auszeit vom Alltag und verbinden es mit einer Jause. Monika Gramshammer
Mit einer Portion Mut neue Wege gehen
Beim Alpengasthof Moosbauer gehörten Kühe ebenso zum Alltag wie der Weitblick auf die Zillertaler, Unterinntaler und bayerischen Berge. Doch wie aufziehender Nebel den Ausblick trüben kann, beeinflussten sich ändernde Rahmenbedingungen die Lebensumstände. So wurde aus einer Milchbäuerin eine Käserin.
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Mehr Platz für Geselligkeit
Mit der steigenden Anzahl an Ziegen, die als gesellig, lebhaft und intelligent gelten, stieg auch der Bedarf an Platz. So hat die Familie Gramshammer 2015 einen neuen Ziegenstall, einen Melkstand für acht Ziegen und eine Käserei gebaut. Dort verarbeiten sie die frisch gemolkene Milch zu Frischkäse, Topfen oder Jogurt. Für das Käsen hat die Bäuerin einen Kurs in der Landwirtschaftsschule Rotholz gemacht, die Ziegenhaltung hat sie durch Erfahrung gelernt. Beispielsweise hat sie erkannt, dass Ziegenmilch angenehmer riecht, wenn die Böcke nur zur Brunst bei den Weibchen sind und die Ziegen nur drei Viertel vom Jahr gemolken werden. »Außerdem ist es für die Tiere gesünder, wenn sie vor der Geburt eines neuen Zickleins ein paar Wochen zum Kraftsammeln haben«, denkt die Ziegenbäuerin an die Gesundheit und das Wohlergehen ihrer Tiere. Das ist auch der Grund für ihre Beteiligung am Kitzprojekt des Ziegenzuchtverbandes Tirol: Das Fleisch der männlichen Kitze wird ausschließlich in Tirol vermarktet. So werden qualvolle Transportwege und Stress bei den jungen Tieren vermieden.
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Der Weg einer Milchbäuerin zur Überzeugten Ziegenkäserin
Einen Teil ihrer Milchprodukte verarbeiten Monika und Hermann Gramshammer im eigenen Gasthaus. Den Rest verkaufen sie bei der Sennerei Hatzenstädt, beim Erbhof Mitterthrey am Niederndorferberg, beim Kaissenhof in Ebbs, bei der Metzgerei Wäger in Ebbs, in der Dorfbäckerei Erl, bei Bauernmärkten oder direkt ab Hof: »Viele Kunden genießen den Besuch bei uns als Auszeit vom Alltag und verbinden es mit einer Jause«, lächelt die Ziegenbäuerin zufrieden, während ihr Blick über das Panorama schweift. Dann steht sie auf, um nach ihren trächtigen Ziegen zu schauen. Denn zwischen Ende Dezember und Anfang März ist Kitzzeit.
Öffnungszeiten: Frühstück von 9 Uhr bis 11 Uhr Mittagessen von 11.30 Uhr bis 14 Uhr Nachmittag Kaffee und Kuchen, Eis und Brotzeit Abendessen von 17.30 Uhr bis 20 Uhr
Ruhetage Mittwoch und Donnerstag, an Feiertagen geöffnet.
Beim Alpengasthof Moosbauer gehörten Kühe ebenso zum Alltag wie der Weitblick auf die Zillertaler, Unterinntaler und bayerischen Berge. Doch wie aufzie-hender Nebel den Ausblick trüben kann, beeinflussten sich ändernde Rahmenbe-dingungen die Lebensumstände. So wurde aus einer Milchbäuerin eine Käserin.
Eine Kathedrale für den Käse
Ein Puzzlestein fehlte der familiengeführten Käserei Plangger, um ihren Käse komplett ursprünglich herzustellen: der natürliche Reiferaum. Zehn Jahre haben sie gesucht, bis sie endlich ein imposantes Zuhause für ihren Käse gefunden haben: eine Kathedrale aus Stein.
Thierseer Almkräuter als Erfolgsgarant
Bereits vor einem halben Jahrhundert hat sich Hans Degeser einem Thema gestellt, das momentan heiß diskutiert wird: dem Milchpreis. Auf 1.400 Metern Seehöhe sah er die Entwicklungschance seiner Almkäserei darin, auf Qualität zu setzen. Und die hat bekanntlich ihren Preis. Doch auch ihren Erfolg. Langfristig.
Zum Anbeißen - Biologisch und regional produzierter Käse
Dort, wo die Sonne in der Unteren Schranne die morgendlichen Nebelschwaden zuerst wegküsst, liegt der Niederndorferberg. Im Umkreis von einer Stunde Fußweg stehen die Höfe, die ihre Milch an die Biosennerei Hatzenstädt liefern dürfen. Dürfen, weil die Aufnahmeregeln in die Genossenschaft streng sind. Denn Hatzenstädt hat sich der Regionalität verschrieben. Von der Fütterung bis zum Verkauf.
Bierol - Das ist kreatives Bier aus Tirol
Grenzen sind da, um überschritten zu werden. Darin sind sich Maximilian Karner, Christoph Bichler und Marko Nikolic einig. Die drei freakigen Bierbrauer aus Schwoich mischen seit 2014 die österreichische Craft-Beer-Szene auf. Mit außergewöhnlichen Bierkreationen, die sich klassische Brauereien nicht zutrauen. Getreu ihrem Motto: Das Leben ist zu kurz, um immer dasselbe Bier zu trinken.