Als Lieferant von Bio-Topfkräutern für Spar Österreich, M-Preis und Riedhart ist Michael Strillinger indirekt immer sehr nah am Kunden, besser gesagt an dessen Kochtöpfen. Mit Spar Österreich existiert die Partnerschaft des Kufsteiner Betriebes gar schon seit 60 Jahren. Was sein Großvater nach 1945 als klassischer Gemüse- und Blumenanbau im Eiberg verwurzelte, entwickelte sich vor dreißig Jahren zu einem spezialisierten Kräuteranbau, wovon es in dieser Form auch heute wenige gibt.
Enkel Michael Strillinger erlebte diese Umstellung des Betriebes von klein auf mit. Eine Konzentration auf Kräuter, die damals Neuland waren und auch zur Schulzeit Michaels in der Gartenbauschule nur oberflächlich thematisiert wurden. »Kräuter waren bis vor kurzem Spezialwissen. Wir mussten viel Lehrgeld bezahlen. Speziell als Biobetrieb und mit den klimatischen Veränderungen ist es wichtig, dass wir uns ständig weiterentwickeln«, erzählt der Bio-Kräuteranbauer. Denn zehn Jahre nach der Spezialisierung auf Kräuter folgte die Umstellung auf einen reinen Biobetrieb.
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Strenge Qualitätskontrolle
Gemeinsam mit seiner Familie und sechs bis zwölf Mitarbeitern ist Michael Strillinger das ganze Jahr damit beschäftigt, das gewisse Extra in Österreichs Speisen zu bringen. Denn auch wenn die Befüllung der jährlich bis zu 1,7 Millionen Kräutertöpfe heute Maschinen erledigen, ist die Qualitätskontrolle und Verpackung der Biokräuter ein heikles Thema, wofür es menschliche Kompetenz braucht. »Ich kann es mir nicht leisten, dass im Lebensmitteleinzelhandel ein Kräuterstock anders aussieht als der andere. Wir müssen das ganze Jahr über gleichbleibende Qualität liefern«, erklärt Michael Strillinger. Hochzeiten wie Weihnachten sind selbstverständlich auch für den Kufsteiner Betrieb wichtige Liefertermine.
Kräuter waren bis vor kurzem Spezialwissen. Wir mussten viel Lehrgeld bezahlen. Speziell als Biobetrieb und mit den klimatischen Veränderungen ist es wichtig, dass wir uns ständig weiterentwickeln. Michael Strillinger
Heimische Biokräuter verfeinern viele Speisen
Michael Strillinger weiß, womit Jamie Oliver und andere Spitzenköche derzeit ihre Speisen verfeinern. Denn auch die Nachfrage nach seinen Kräutern ändert sich entsprechend den Trends in den Küchen Österreichs.
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Spezialisierung und Sortimentserweiterung
Vor zehn Jahren hat Michael Strillinger, nach der Übernahme des Betriebes von seinen Eltern, das Sortiment von 150 Sorten auf die zwölf gängigsten Küchenkräuter reduziert. Vom Schnittlauch über Thymian, Basilikum bis zum Muskatellersalbei und Estragon liefert er, was hauptsächlich nachgefragt wird. Und manchmal ändert sich das Sortiment auch durch neue Trends, wie beispielsweise durch asiatische Speisen. Noch ein Trend beeinflusst seinen Betrieb: Der Garten als zweites Wohnzimmer, in dem auch Kräuter wachsen und blühen sollen. Und weil Michael Strillinger seinen Betrieb laufend weiterentwickelt, überlegt er gerade, der Nachfrage nach alten Sorten wieder nachzukommen. Echinacea, Arnika & Co als heimische Urkräuter wieder in den Gärten Österreichs anzusiedeln. »Es ist wichtig, dass ich meinen Betrieb regelmäßig hinterfrage, damit wir die Bedürfnisse unserer Kunden abdecken können. Und zur Zeit steigt die Nachfrage nach diesen alten Sorten«, sagt der Unternehmer aus dem Kufsteinerland.
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Dem Klimawandel im Netzwerk begegnen
Kräuter seien das Empfindlichste und damit auch das Komplizierteste im Anbau. Eine Situation, die der Klimawandel noch begünstigt. Durch die erhöhte Sonneneinstrahlung und importierte Schädlinge gäbe es heute bei Kräutern Krankheiten, die vor zehn Jahren noch nicht vorhanden gewesen wären. Deshalb auch die Sperrung des Betriebes für die Öffentlichkeit. »Wir sind ein lebensmittelproduzierender Betrieb, da können wir uns in Sachen Hygiene keine Lücke leisten«, erklärt Michael Strillinger das Ende des Detailverkaufes und der Führungen.
Warum er auf Bio setzt? »Kräuter werden meist ungewaschen verarbeitet. Alles, womit sie vom Samen bis zur Blüte gedüngt und behandelt werden, landet somit direkt in den Speisen und wird darin oftmals sogar ausgekocht«, lautet sein Ansatz. Doch wer dennoch die Würze des Kufsteinerlandes mit nachhause nehmen will, kann sich in den örtlichen Supermärkten mit den Biokräutern von Strillinger eindecken.
Michael Strillinger weiß, womit Jamie Oliver und andere Spitzenköche derzeit ihre Speisen verfeinern. Denn auch die Nachfrage nach seinen Kräutern ändert sich entsprechend den Trends in den Küchen Österreichs.
Urban Gardening in der Festungsstadt
Kaum werden die Temperaturen im Frühjahr freundlicher und die Spaziergänger blinzeln wieder zwischen Mützen und Schals hervor, sieht man am Stadtrand von Kufstein schon die ersten Salate sprießen. Das sichere Zeichen dafür, dass bei Gartenbau Strillinger bald wieder die Fenster vom Gemüsestand aufgehen.
Eine Kathedrale für den Käse
Ein Puzzlestein fehlte der familiengeführten Käserei Plangger, um ihren Käse komplett ursprünglich herzustellen: der natürliche Reiferaum. Zehn Jahre haben sie gesucht, bis sie endlich ein imposantes Zuhause für ihren Käse gefunden haben: eine Kathedrale aus Stein.
Thierseer Almkräuter als Erfolgsgarant
Bereits vor einem halben Jahrhundert hat sich Hans Degeser einem Thema gestellt, das momentan heiß diskutiert wird: dem Milchpreis. Auf 1.400 Metern Seehöhe sah er die Entwicklungschance seiner Almkäserei darin, auf Qualität zu setzen. Und die hat bekanntlich ihren Preis. Doch auch ihren Erfolg. Langfristig.
Zum Anbeißen - Biologisch und regional produzierter Käse
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Bierol - Das ist kreatives Bier aus Tirol
Grenzen sind da, um überschritten zu werden. Darin sind sich Maximilian Karner, Christoph Bichler und Marko Nikolic einig. Die drei freakigen Bierbrauer aus Schwoich mischen seit 2014 die österreichische Craft-Beer-Szene auf. Mit außergewöhnlichen Bierkreationen, die sich klassische Brauereien nicht zutrauen. Getreu ihrem Motto: Das Leben ist zu kurz, um immer dasselbe Bier zu trinken.