Erinnerungen wecken, das will der Brenner Manfred Höck mit seinem Schnaps. Wobei Manfred Höck sein Gebranntes sogar Edelbrand nennen darf. Denn bei ihm besteht das Destillat komplett aus vergorenen Früchten.
160 Birnen-, Zwetschken- und Apfelbäume auf seinen Streuobstwiesen liefern die Basis für seine Edelbrände. »Spezielle Sorten wie die Wachauer Marillen, Williamsbirnen und Muskattraube beziehe ich aus deren Ursprungsregionen. Doch mit den Bränden meiner Bäume habe ich Spezielles vor«, lässt der Edelbrandsommelier hinter die Kulissen blicken. Etliche Prämierungen hat ihm seine Experimentierfreude eingebracht. Inklusive drei Sortensiege für Getreide- und Traubenbrände zum »Edelbrand des Jahres« bei der internationalen Destillata.
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Heimat in Flaschen gefüllt
Weil der mittlerweile stark verwurzelte Brenner die Regionalität schätzt, ist er erfinderisch geworden. Um so viele heimische Produkte wie möglich zu verarbeiten, spielt Manfred Höck gerne mit außergewöhnlichen Geschmäckern: Egaschtgeist, Tannenblütengeist, Honig-Ingwer-Likör. »Meine Getränke sollen eine Geschichte erzählen. Der Egascht, so nennt man bei uns die erste Heuernte des Jahres, riecht ganz intensiv und hinterlässt diesen Geschmack am Gaumen«, schmunzelt er. Manfred Höck weiß: Bei vielen weckt dieser Geruch schöne Kindheitserinnerungen. Um dieses intensive Erlebnis zu bieten, legt er das Heu in Apfelbrand ein und destilliert dann nochmals. Wie auch beim Tannenblütengeist. Nachdem Manfred Höck eines Tages bei Waldarbeiten zufällig eine blühende Tanne gefällt hat, war die Idee entstanden. Anders wie beim »Zirbenschnaps«, der eigentlich ein Likör ist, wird so das ganze Aroma des Baumes in Flaschen gefüllt.
Meine Getränke sollen eine Geschichte erzählen. Manfred Höck
Regionaler Erfindergeist - Das setzt dem Edelbrand die Krone auf
Frisch gefällte Bäume, Weihnachten, Waldspaziergang. Der Geruch des Tannenblütengeists weckt unterschiedlichste Bilder. Kein Wunder. Sobald Manfred Höck die Flasche öffnet, strömt wie Aladdin der intensive Geruch nach Tannen aus der Flasche. Eine Spezialität, die der Brenner seiner Achtsamkeit gegenüber der Natur verdankt.
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Inspirierendes Zuhause
Mit seinen Edelbränden erzählt Manfred Höck nicht nur Geschichten, sondern er prägt auch das Landschaftsbild. Jeder Baum hat seine Berechtigung am Kronbühelhof. Doch geprägt haben die Obstbäume auch deren Besitzer. Bis vor elf Jahren hatte der in einem Umweltlabor Tätige nicht viel mit dem elterlichen Bauernhof am Hut. Trotzdem übernahm er ihn. Der leer stehende Bauernhof wurde durch ein gemütliches Einfamilienhaus ersetzt. Die Mutterkuhhaltung als die natürlichste Aufzuchtform von Kälbern hat er beibehalten. Die Obstbäume hingegen sollten der Säge zum Opfer fallen. Doch davor wollte der Landwirt einen Versuch im Brennen wagen. Das verwandelte Manfred Höcks Sichtweise auf das »Fallobst«. Also sind die Streuobstwiesen geblieben und werden jährlich um 15 Bäume erweitert. Und weil ein Produkt nur edel ist, wenn die Basis stimmt, legt der Edelbrandsommelier heute viel Wert auf die Pflege dieser Obstbäume. »Ohne diese Bäume könnte ich mir die Umgebung bei uns gar nicht mehr vorstellen«, spricht er voller Respekt über sie. Auch auf der Webseite des Brenners stehen die Bäume im Vordergrund. Zu allen Jahreszeiten.
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In der Weihnachtsbäckerei
Auch mit Likören experimentiert Manfred Höck. Seinen Honig-Ingwer-Likör bereitet er speziell auf die Vorweihnachtszeit vor. Bei der internationalen Destillata hat er damit eine Prämierung bekommen. Kein Wunder, wecken der besondere Genuss und Geruch dieses Likörs Erinnerungen. Wie der Name schon sagt, verwendet er statt Zucker Honig vom eigenen Hof. Die Bienen leisten somit wichtige Bestäubungsarbeit bei den rosaroten und weißen Blüten der Obstbäume. »Mit meinem Hof habe ich erst gelernt, wie der Kreislauf der Natur geschickt zusammenspielt«, gesteht er. Um die Regionalität zu fördern, bringt er von seinen Reisen immer wieder Ideen mit. Rum-, Gersten-, Roggen- und Weizenbrand sind seine aktuellen »Testprodukte«. Würde er sie drei Jahre im Eichenfass lagern, könnte er sie Whiskey nennen. So nennt er sie Crownhill Getreidebrände. Das ist ursprünglicher, heißt der Hof doch zu deutsch Kronbühelhof.
Mit dem großen bäuerlichen Brennrecht macht Peter Bichlers Familie seit min-destens vier Generationen Obst zu flüssigem Genuss. Für den Eigenverbrauch. Peter Bichler hat diese Leidenschaft gemeinsam mit dem Wissen übers Destillieren von seiner Großmutter geerbt. Doch eine Reise nach Schottland brachte den Brenner dann auf eine neue Idee.
Von Kindesalter an von Tieren und Natur begeistert, schufen sich Sandra und Dieter Christen mit der Tiroler Bienenalm ein kleines Idyll in Thiersee. Für sich selbst, ihre Kinder, ihrer Tiere. Und mittlerweile auch für Stammgäste und Touristen. Um von Wald, Wild und Bienen zu lernen. Doch auch, um ihre Naturprodukte zu nutzen und zu veredeln.
Die liebliche Süße der Birne und den markanten Charakter des Apfels - das vereinigt Albert Schmider in seinem Edelbrand. Manche nennen es »Obstler«. Doch dieser Name transportiert viel zu wenig von der Aufmerksamkeit, mit der sich der ehemalige Manager dem Destillieren von Obstaromen widmet.
Wer zur Aschinger Alm wandert, dem steigt am Weg dorthin der würzige Duft der Almkräuter in die Nase, die später den Geschmack des Aschinger Käses so unverwechselbar färben. Zum Glück hat Almkäser Gerhard Ritzer im Kindesalter die Gewölbe im elterlichen Bauernhaus entdeckt, in denen fast 300 Jahre lang Käse reifen durfte. Vor 14 Jahren besann er sich auf die Familientradition des Käsens.
Beim Alpengasthof Moosbauer gehörten Kühe ebenso zum Alltag wie der Weit-blick auf die Zillertaler, Unterinntaler und bayerischen Berge. Doch wie aufzie-hender Nebel den Ausblick trüben kann, beeinflussten sich ändernde Rahmenbe-dingungen die Lebensumstände. So wurde aus einer Milchbäuerin eine Käserin.
Ein Puzzlestein fehlte der familiengeführten Käserei Plangger, um ihren Käse komplett ursprünglich herzustellen: der natürliche Reiferaum. Zehn Jahre haben sie gesucht, bis sie endlich ein imposantes Zuhause für ihren Käse gefunden haben: eine Kathedrale aus Stein.
Weit muss Edelbrandsommeliere Juliane Bliem nicht gehen, um die Früchte ihres Erfolges zu ernten. Rund um den landwirtschaftlichen Hof strecken sich Ringlotten, Birnen-, Kirsch-, Zwetschken- und Apfelbäume himmelwärts. Um dann zur Erntezeit mit ihren betörenden Aromen zu prahlen.
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Für die meisten ist es schon im Tal etwas Besonderes, wenn es Kiachl gibt. Goldbraun in Butterschmalz herausgebacken, pikant oder süß. Umso außergewöhnlicher, wenn es diese Tiroler Spezialität am Berg gibt. Das lockt Wanderer an, die extra deshalb die Brentenjochalm besuchen oder sich nach einer morgendlichen Tour eine Belohnung gönnen.
Wenn die Zeit reif ist für eine Idee, ist sie durch nichts aufzuhalten - sagt man. Die Idee, Produzenten, Verarbeiter und Konsumenten von regionalen Lebensmitteln in einem Kreislauf zusammenzuschließen, hat aus der Unteren Schranne eine Genussregion gemacht, die stolz ist auf alles, was in der Region wächst und entsteht.
»Heimat ist für mich etwas ganz Persönliches. Meine Familie und der elterliche Hof. Dort bin ich mit Tieren, Natur, Bergen und Bächen aufgewachsen. Dort habe ich den Kreislauf der Natur kennen- und schätzen gelernt.« Anton Juffinger liebt, was er tut. Und er tut, was er liebt. Einst der erste Bio-Metzgermeister Tirols führt er heute Westösterreichs größte Bio-Metzgerei.
So nah wie möglich, so weit weg wie nötig, das hat bei uns Tradition in der Region! So viel Bioprodukte wie möglich, soviel konventionelle Produkte wie nötig! Und damit ist die Beschreibung der Genusskiste mit wenigen Worten auch schon komplett.
Michael Strillinger weiß, womit Jamie Oliver und andere Spitzenköche derzeit ihre Speisen verfeinern. Denn auch die Nachfrage nach seinen Kräutern ändert sich entsprechend den Trends in den Küchen Österreichs.
Frisch gefällte Bäume, Weihnachten, Waldspaziergang. Der Geruch des Tannenblütengeists weckt unterschiedlichste Bilder. Kein Wunder. Sobald Manfred Höck die Flasche öffnet, strömt wie Aladdin der intensive Geruch nach Tannen aus der Flasche. Eine Spezialität, die der Brenner seiner Achtsamkeit gegenüber der Natur verdankt.
Dort, wo die Sonne in der Unteren Schranne die morgendlichen Nebelschwaden zuerst wegküsst, liegt der Niederndorferberg. Im Umkreis von einer Stunde Fußweg stehen die Höfe, die ihre Milch an die Biosennerei Hatzenstädt liefern dürfen. Dürfen, weil die Aufnahmeregeln in die Genossenschaft streng sind. Denn Hatzenstädt hat sich der Regionalität verschrieben. Von der Fütterung bis zum Verkauf.
Bereits vor einem halben Jahrhundert hat sich Hans Degeser einem Thema gestellt, das momentan heiß diskutiert wird: dem Milchpreis. Auf 1.400 Metern Seehöhe sah er die Entwicklungschance seiner Almkäserei darin, auf Qualität zu setzen. Und die hat bekanntlich ihren Preis. Doch auch ihren Erfolg. Langfristig.
Kaum werden die Temperaturen im Frühjahr freundlicher und die Spaziergänger blinzeln wieder zwischen Mützen und Schals hervor, sieht man am Stadtrand von Kufstein schon die ersten Salate sprießen. Das sichere Zeichen dafür, dass bei Gartenbau Strillinger bald wieder die Fenster vom Gemüsestand aufgehen.
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Grenzen sind da, um überschritten zu werden. Darin sind sich Maximilian Karner, Christoph Bichler und Marko Nikolic einig. Die drei freakigen Bierbrauer aus Schwoich mischen seit 2014 die österreichische Craft-Beer-Szene auf. Mit außergewöhnlichen Bierkreationen, die sich klassische Brauereien nicht zutrauen. Getreu ihrem Motto: Das Leben ist zu kurz, um immer dasselbe Bier zu trinken.
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